„Es muß was Schönes sein um die Tugend, Herr Hauptmann. Aber ich bin ein armer Kerl.“
Woyzeck

Das Werk:
Georg Büchners Woyzeck ist erst 76 nach seinem Tod in München am Residenztheater uraufgeführt worden. Woyzeck starb im Jahre 1937 – sein Werk Woyzeck ist aus diesem Grund nur ein Fragment und kein ganzes Stück, was für den einen oder anderen Zuschauer gewöhnungsbedürftig erscheinen mag. Nichtsdestotrotz gehört das Stück zu einem der meistgespielten deutschen Dramen und inspiriert bis heute Regisseure und Künstler.
Im Stück wird Woyzeck, ein armer Soldat, zum Mörder, weil er von seinen Freunden und Vorgesetzten ausgenutzt und von seiner Freundin betrogen wird. Woyzeck opfert nicht nur seine körperliche sondern auch seine geistige Gesundheit, um seiner gesellschaftlichen Situation zu entfliehen.
Dass dieses Thema auch heute noch sehr aktuell ist, beschreibt das folgende Zitat von Dževad Karahasan, einem bosnischen Schriftsteller im Jahr 2007: „Woyzeck hat mehrere Teilzeitjobs, das geht letzten Endes nicht gut, weil er über die dafür notwendigen übermenschenlichen Kräfte nie und nimmer verfügen kann. Die Gerichtsbarkeit der Bühne fängt dort an, wo das Gebiet der weltlichen Gesetze endet.“

© Gabriela Neeb

Die Bühne und die Inszenierung:
Das Münchner Volkstheater nimmt sich in diesem Jahr dem Woyzeck an. Im der vergangenen Spielzeit hatten sich die Kammerspiele im Werkraum bereits an das Stück getraut. Im Werkraum der Kammerspiele spielten dabei Musiker und Wasser (die Bühne war ein Pool) eine große Rolle.
Das Volkstheater geht manchmal etwas unter in der Riege der Münchner Theater – zu Unrecht. Das Haus steht für junges, mutiges Theater und schafft es immer wieder zu überraschen und aufzuwecken. So ist die Inszenierung des Woyzecks eine spannende Geschichte: Mit Abdullah Kenan Karaca ist ein junger Regisseur am Werk. Für ihn ist es die zweite Inszenierung am Haus. Für Bühne und Kostüme ist Davy van Gerven zuständig, Assistent an der Kammerspielen, den man sich merken sollte.
finden Sie eine Besprechung auf Nachtkritik.de.

© Gabriela Neeb

Daten:
Die Premiere findet am 23.10.2014 im Volkstheater statt. Weitere Termine: 24.10., 30.10., 31.10., 7.11., ...

Karten gibt es über oder direkt über das Volkstheater unter