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(c)Ida Zenna

HIATUS - Ein Projekt über Passanten und Bettler

Wir alle kennen diesen Moment, in dem man in der Innenstadt durch eine überlaufene Fußgängerzone spaziert, die Rolltreppe nach oben fährt, oder eilig aus einem Geschäft stürmt, weil schon gleich der nächste Termin folgt. Manchmal werden diese alltäglichen Momente unterbrochen: sie werden gekreuzt von einer oder mehreren offenen Händen. Wir bemerken das nur, weil der Mensch, dem sie gehören auf dem Boden sitzt.
Es ist nur dieser ganz kleine und sehr kurze Moment zwischen unserer Wahrnehmung und unserem nächsten Schritt: wie wir uns verhalten und wie wir handeln. Genau diesen Moment nennt man "Hiatus" (lat. hiatus „Öffnung“, „Spalt“, „Kluft“...).

Das freie Kollektiv satellit produktion  aus München  untersucht in seinem Tanz-Theater-Projekt genau diese kleine Zeitspanne, eben den Hiatus, den wir alle schonmal selbst bewusst oder unbewusst erlebt haben. 
Inspiration für die Projekte sind meistens persönliche Fragestellungen oder besondere Geschehnisse innerhalb unserer Gesellschaft. Außerdem setzt sich satellit produktion mit aktuellen sozialen und politischen Themen auseinander und versucht diese mit performativem und zugleich auch unterhaltsamen Charakter dem Publikum zu präsentieren. Auch von den Zuschauern wird ein politisches, sowie gesellschaftliches Bewusstsein gefordert.

Für die Projekte arbeitet das Kollektiv meist dokumentarisch. Das bedeutet, dass die Texte auf selbst durchgeführten Recherchen beruhen und in den Textfassungen die geführten Gespräche, wortgetreu wiedergegeben werden. Das Material kann sich daher auch ständig verändern und ist eigentlich nie ganz vollständig. Inhalte aus der Politikwissenschaft und der Soziologie treffen hier auf verschiedene Elemente der darstellenden Künste und werden mit ihnen verbunden.

"Es geht um eine Annäherung der Ferne. Für das Kollektiv ist die Bühne ein Satellit."

Die kreativen Köpfe hinter satellit produktion sind: Ana Zirner (), Martina Missel und David Russo ().

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    (c) Ida Zenna

Ana Zirner
Nach dem Studium der Islam- und Politikwissenschaften an der FU Berlin, studierte sie bis 2008 Filmregie in Berlin und bis 2012 Theaterregie an der Folkwang Universität der Künste in Essen und an der RESAD in Madrid. Sie drehte zahlreiche, teils prämierte Kurzfilme und Kurzdokus und war in unterschiedlichen Bereichen bei Film und TV tätig.

Martina Missel
studierte Germanistik und Theaterwissenschaft an der LMU in München. Arbeitete als Regieassistentin und Dramaturgin am Staatstheater Vorpommern, am Schauspiel-haus Zürich und am Burgtheater in Wien. 2009 gründete sie die offenen Bühne "Ludwig und Kunst". 

David Russo
Nach seiner Ausbildung an der John Cranko Akademie in Stuttgart erhielt David Russo 1997 ein Stipendium der Birgit Keil Stiftung. Danach folgten Engagements als Solotänzer am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken (1998-2000) und am Staatstheater am Gärtnerplatz bei Philip Taylor (2000- 2010) Bis zum heutigem Tag lebt und arbeitet er in München: neben seinem Festengagement beim btm und TTM, wo er mit vielen Choreografen arbeitete, choreografiert er seit 2004 regelmäßig eigene Stücke u.a. auch für die Birgit Keil Stiftung, das Ballet Philippines und das Ulmer Ballett Ensemble. Daneben organisiert er Veranstaltungen in der Münchner Freien Szene.

 

Performer: Jasmine Ellis, Silvan Frick, Henrik Kaalund, Benjamin Lange, Lotte Lindenborn, Julia Möller, Katrin Schafitel, Katalin Zsigmondy
Regie: Ana Zirner
Choreografie: David N. Russo
Dramaturgie: Martina Missel
Bühne: Johannes Weckl
Musik: Florian Hartlieb und Amir Nasr
Licht: Rainer Ludwig
Regieassistenz: Frauke Fichtner
Produktionsleitung: Laura Martegani und Anna Donderer