„Die Mörder waren die ganze Zeit schon da, und wir wissen nicht, in wem sie sonst noch sitzen.“ Elfriede Jelinek

Das Werk:
Elfriede Jelinek ist nicht nur an den Kammerspielen als Autorin bekannt. Die österreichische Autorin wurde 2013 mit ihrem Stück DIE STRASSE. DIE STADT. EIN ÜBERFALL zum Theatertreffen eingeladen und erhielt in den vergangenen Jahren zahlreiche Auszeichnungen, u.a. sogar 2004 den Nobelpreis für Literatur!
Jelinek beschäftigt sich gerne mit aktuellen Themen, so auch in "Das schweigende Mädchen". Hier handelt Jelinek den NSU Prozess und die Zwickauer Terrorzelle ab. Das Stück spielt in einem Gerichtssaal, die Schuldfrage steht im Mittelpunkt der Inszenierung. Da das Stück sehr textlastig ist, hilft es, den Prozess verfolgt zu haben.

© JU/Ostkreuz

Die Bühne und die Inszenierung:
Die Kammerspiele auf der Maximilianstrasse werden seit Jahren als vielleicht das beste Theater Deutschlands gehandelt. Der Intendant Johann Simons ist seit 2010 am Haus, wird aber 2015 zur RuhrTriennale wechseln. Mit seinem Nachfolger Matthias Lilienthal, der vom Hebbel am Ufer in Berlin nach München wechselt, wird eine spannende Zeit auf das Haus zukommen. Eine neue Richtung ist da vorprogrammiert, aber in die Fussstapfen von Simons zu treten wird bestimmt keine einfache Aufgabe werden.
Mit "Das schweigende Mädchen" hat sich der Intendant selber an die Inszenierung getraut, die viel Platz für die kleinen Gesten lässt. Die Schauspieler sitzen frontal zum Publikum und es wird, wie für Jelinek bekannt, sehr viel gesprochen. Das Stück ist kein Spaziergang, es regt eher zum Nachdenken an, als dass es unterhält. Auch das ist schon fast symptomatisch für Jelinek Stücke.
3sat hat die Vorstellung übrigens aufgezeichnet. Alle, die zu den Terminen nicht können, sollten Augen und Ohren offenhalten, da das Stück bald im Fernsehen und online in der Mediathek von 3sat zu sehen sein wird.

© JU/Ostkreuz

Termine: Die Premiere fand am 27.9.2014 statt. Weitere Termine sind: Mi., 05.11., Fr., 05.12., Do., 18.12., Mo., 29.12. Jeweils 20.00 Uhr.

Karten gibt es unter  und direkt über die Kammerspiele

Am 29.11. um 23.10 Uhr läuft eine Aufzeichnung der Vorstellung auf 3sat und ist im Anschluss für eine Woche in der Mediathek zu finden.